Trotz moderner Medikamente und Behandlungsmethoden ist die Multiple Sklerose nach wie vor eine schwere Erkrankung und gerade ihre unsichtbaren Symptome können massiv einschränken. Betroffene leiden dann oft auch unter dem Unverständnis ihrer Umgebung, wo es zu falschen Einschätzungen wie «faul» oder «unzuverlässig» kommen kann. Damit MS-Erkrankte statt Verständnislosigkeit Unterstützung bekommen, sind verlässliche Informationen wichtig – sowohl für sie selbst als auch für ihr Umfeld. In der Geschichte von Emily und Tim, die ihren an MS erkrankten Onkel Bruno besuchen, erzählt die Autorin, wie die Krankheit das Leben verändert. Sie tut dies humorvoll und mit Respekt für alle Beteiligten.
Zielgruppe
ab 5 Jahre
Rezension
Emily und Tim besuchen Tante Helga und Onkel Bruno. Ihr Onkel benutzt wegen einer Krankheit zum Gehen einen Stock. Für die Geschwister scheint der Onkel gesund, doch sie erleben Situationen mit ihm, die sie irritieren und auch wütend machen. Er ermüdet schnell, viele Menschen strengen ihn an, beim Spielen kann er sich nicht lange konzentrieren und er ist vergesslich... Schließlich wollen die Kinder wissen, an welcher seltsamen Krankheit ihr Onkel Bruno leidet. Er erklärt, dass er an Multipler Sklerose erkrankt ist, was auf Deutsch "viele Entzündungen" bedeutet. Seine Nerven sind geschädigt und manchmal "rutschen Gedanken wie Murmeln aus seinem Kopf heraus, die er wieder einsammeln" muss. Mit einfachen Worten, ausdrucksstarken Bildern und feinem Humor erklärt die Autorin "die Krankheit mit den vielen Gesichtern", weckt Verständnis und stimmt positiv, denn auch mit Einschränkungen können MS-Kranke das Leben genießen. Kein Vergleichstitel bekannt. Unbedingt für jeden Kinderbuchbestand zu empfehlen.
Maria Lavadinho, ekz-Bibliotheksdienst