Ein Erlebnisbuch, das von Nächten mit Verwirrten, Schwerkranken und Sterbenden in einem städtischen Krankenhaus berichtet. Die Berichte sind subjektiv, persönlich und hautnah. Sie gewähren Einblick in das, was die Autorin erlebt durch ihr äußerlich weitgehend untätiges, nächtliches Sitzen mit Menschen in Ausnahmezuständen. Zugleich sind die Berichte Annäherungen an jenes Zwischenreich zwischen Tagesbewusstsein und Bewusstlosigkeit, in das Menschen in Extremsituationen einzutreten scheinen, Annäherungen an ein Geheimnis, das wir nicht beschreiten, nicht erforschen, nicht einmal betreten können. Wir stehen davor, zum Anhalten gezwungen.
Die Berichte zeigen jedoch, dass es eine Form der Wahrnehmung gibt, die über das Sichtbare hinausgeht und Begegnung ermöglicht, jenseits von Reden und Handeln - Elementarbegegnungen auf der allermenschlichsten Ebene. Sie zeigen, dass Krankheit und Tod ganz und gar individuell sind.
Ein Buch, das Mut macht, sich auf die instinktiven, urtümlichen Kräfte in jedem von uns einzulassen. Ein Buch, das hinschaut, ohne Beschönigung, und gerade dadurch den Schrecken von Ausnahmezuständen aufzuheben vermag.